Wenn ein Mensch zum Pflegefall wird, ändert sich für ihn und seine Angehörigen das ganze Leben. Viele Fragen stehen im Raum: Bekomme ich eine finanzielle Unterstützung? Wie organisiere ich die Betreuung und Pflege? Kommt für mich eine 24 Stunden Pflege oder ein ambulanter Pflegedienst in Frage? Hier finden Sie die Antworten auf häufig gestellte Fragen.
Wo finde ich Unterstützung, wenn ein Familienangehöriger zum Pflegefall wird?
Ihr erster Ansprechpartner sollte Ihre Pflegeversicherung sein. Die Pflegeversicherung ist direkt an Ihre Krankenkasse angebunden. Sie hilft Ihnen bei allen Anträgen und notwendigen Formalitäten. Gerne unterstützen auch wir Sie bei allen Fragen rund um das Thema Pflege.
Was kann ich unternehmen, wenn mein Angehöriger aus dem Krankenhaus entlassen wird und seine Versorgung in den eigenen vier Wänden nicht mehr gesichert ist?
Erster Ansprechpartner in diesem Fall ist der Sozialdienst oder die Pflegeüberleitung des jeweiligen Krankenhauses. Diese Einrichtungen helfen Ihnen bei der Organisation des weiteren Vorgehens. Sie vermitteln unter Umständen einen Platz in einer Kurzzeitpflege oder empfehlen Ihnen einen Pflegedienst in der Umgebung.
Bekommt jeder, der Unterstützung benötigt, auch Geld von der Pflegeversicherung?
Nein, erst nach einem zuerkannten Pflegegrad bekommen Sie von der Pflegeversicherung Geld. Um einen Pflegegrad zu erhalten, ist eine Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen von Nöten. Weitere Details zu den jeweiligen Pflegegraden finden Sie hier.
Sollten Sie nach einem Unfall oder nach einem Sturz nur kurzfristig einen ambulanten Pflegedienst benötigen, haben Sie noch die Möglichkeit, Hilfe über eine Verordnung zur häuslichen Krankenpflege zu erhalten. Hierbei übernimmt nicht die Pflegekasse die anfallenden Kosten, sondern die Krankenkasse. Sie können zum Beispiel nach einem Unfall bis zu sechs Wochen lang eine tägliche Unterstützung bei der Körperhygiene oder bei der Hauswirtschaft über die Verordnung erhalten. Für mehr Details stehen wir Ihnen oder Ihr Hausarzt gerne zur Verfügung.
Wie erhalte ich einen Pflegegrad?
Benötigen Sie dauerhaft Unterstützung bei der Körperpflege oder bei der Haushaltsführung, ist es ratsam, einen Antrag auf Einstufung in die Pflegegrade bei Ihren Krankenkasse stellen. Diese beauftragt den Medizinischen Dienst der Krankenkasse – kurz MDK – der durch einen Gutachter die Schwere der Pflegebedürftigkeit feststellt. Die Begutachtung erfolgt anhand von Punkten. Je höher die Punktzahl desto höher ist der Pflegegrad.
Was begutachtet der MDK?
Der Begutachter des Medizinischen Dienstes überprüft, in wie weit die pflegebedürftige Person ihren Alltag alleine meistern kann. Es werden folgende Bereiche des täglichen Lebens geprüft: die Mobilität, die kommunikative und kognitive Fähigkeit, Verhaltensweisen und psychischer Zustand, Selbstversorgung, die Gestaltung des Alltags und die sozialen Kontakte.
Weitere spannende Fragen finden Sie in unserem zweiten Teil: 44 Fragen rund um das Thema Pflege.
Sollten Sie Hilfe bei der Auswahl eines geeigneten Pflegedienstes benötigen, können Sie sich gerne an die Pflegeberater des Ambulanten Pflegedienstes Emily unter 089 / 44 37 28 12.