Ratgeber – Sturz

Auf der folgenden Seite finden Sie ausführliche Informationen über einen Sturz.

Wer ist besonders gefährdet?

Häufig sind es Menschen mit folgenden Erkrankungen:

• Inkontinenz, insbesondere die Dranginkontinenz
• Multiple Sklerose und Parkinsonsche Erkrankung
• Demenz (erhöhter Bewegungsdrang)
• Apoplexie / apoplektischer Insult (Schlaganfall)
• Diabetes mellitus / Entgleisungen des BZ-Wertes /
Polyneuropathie (etwa Sensibilitätsstörungen in den
Füßen)
• Polyneuropathie
• Osteoporose
• Osteoarthritis
• Krebserkrankungen
• Epilepsie
• niedriger Blutdruck
• Herzrhythmusstörungen
• schlechter Allgemeinzustand

Viele Medikamente haben Nebenwirkungen, die Stürze verursachen können. Sie können etwa
Gangunsicherheiten oder etwa Schwindel hervorrufen. Dazu zählen:

• Psychopharmaka, insbesondere Antidepressiva, Neuroleptika
• Beruhigungs- und Schlafmittel (Benzodiazepine)
• ggf. Blutdrucksenker (Diuretika)
• Antiarrhythmika zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen
• Hinzu kommt, dass alte Menschen oftmals viele verschiedene Medikamente durch verschiedene
Ärzte verordnet bekommen. Dabei kann es auch ungünstigerweise zu unerwünschten
Wechselwirkungen kommen. Nicht zu vergessen sind dann noch die nicht
verschreibungspflichtigen Medikamente, die ohne Wissen des Arztes eingenommen werden.

Psychologische Faktoren:

• Die Einschränkungen werden vergessen, verdrängt oder verleugnet.
• Depressionen
• übertriebene Angst vor Stürzen

Häufig gestellte Fragen

Kann man den Kunde/Patient nicht einfach fixieren („festmachen“), etwa im Rollstuhl und dadurch einen
Sturz vermeiden?

o Nein, denn wenn ein Kunde/Patient fixiert wird, der ansonsten noch aufstehen und gehen könnte,
handelt es sich um eine freiheitsentziehende Maßnahme. Diese Maßnahmen dürfen in
Deutschland nur durchgeführt werden, wenn dafür ein richterlicher Beschluss vorliegt. Angehörige
dürfen keine Fixierung genehmigen, dieses auch dann nicht, wenn sie als Betreuer eingesetzt sind.

Wer bezahlt die Hüftprotektoren?
o Solange die Protektoren nicht im Hilfsmittelverzeichnis der Pflegeversicherung eingetragen sind,
sind die Krankenkassen nicht dazu verpflichtet, die Kosten dafür zu übernehmen. Einige
Krankenkassen lassen aber mit sich verhandeln. Deshalb ist es sinnvoll, dort einfach einmal
nachzufragen.

Welche Schuhe eignen sich am besten, um Stürze zu vermeiden?
o Am besten eignen sich feste Schuhe mit guter Passform, etwa gute Turnschuhe. Welche Sohle am
besten gewählt werden sollte, hängt von der Beschaffenheit des Fußbodens ab, auf dem sich der
Kunde/Patient am meisten bewegt. Die Schuhe sollten keine hohen Absätze haben, sondern breite
und niedrige. Diese Absätze vergrößern die Standfläche und geben besseren Halt beim Gehen.

Wo kann ich regelmäßig Kraft- und Balanceübungen machen?
o Viele Krankenkassen bieten spezielle Übungen zur Steigerung der Kraft und der Balance an.
Deshalb ist es sinnvoll, dort einfach einmal nachzufragen.

Wie funktioniert das Alarmgerät für das Handgelenk/Notruf?
o Sie benötigen lediglich einen Telefon und einen Stromanschluss. Das Hausnotrufsystem besteht
aus 2 Einzelteilen: einer Teilnehmerstation und dem handlichen Notrufsender. Die
Teilnahmestation wird an ihr Telefon mit angeschlossen. Der Notrufsender ist so klein, dass sie ihn
bequem an Handgelenk oder wie eine Kette um den Hals tragen können. Die Mitarbeiter der
Hausnotrufzentrale verständig je nach Situation ihre Angehörigen, die Nachbarn, ihr Hausarzt oder
den Rettungsdienst.

Wer bezahlt das Alarmgerät?
o Die Kosten für die Teilnahme an Hausnotruf können bei jeweiligen Anbieter (z.B. Malthäser,
Deutsches Rotes Kreuz…) erfragt werden. Es gibt die Möglichkeit, beim Sozialamt die
Kostenübernahme für die Teilnahmebeiträge zu beantragen. Nach dem Pflegegesetz kann auch die
Pflegeversicherung die Kosten für die technische Ausstattung als „Hilfsmittel für Pflegebedürftige“
übernehmen.

Folgende Maßnahmen sollten Sie bei einer Sturzgefährdung beachten:

□ Kraft- und Balancetraining
□ Tragen von Hüftprotektoren (evtl. Selbstbeschaffung)
□ die Inkontinezversorgung verändern
□ in der Nacht Stoppersocken tragen
□ Anbringung einer Toilettensitzerhöhung
□ Beleuchtung verändern
□ Teppichgittter unterlegen
□ Teppich entfernen
□ Umgestaltung des Zimmers/ Möblierung
□ Anschaffung eines Alarmgerätes/Notruf
□ Anschaffung von Hilfsmitteln, wie etwa Rollator, Gehstock, Rollstuhl
□ zusätzliche Anbringung von Haltegriffen im Badezimmer
□ Medikamentenverordnung mit dem Arzt überdenken und besprechen
□ Anschaffung geeigneter Kleidung und geeigneter Schuhe
□ Anforderung Rezept Krankengymnastik

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